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  • AutorenbildKatrin

Segeln in Montenegro: Diese 5 Spots solltest du nicht verpassen

Aktualisiert: 21. Nov. 2022

Monte Negro - der schwarze Berg

Ich war 2018 zum ersten - aber bestimmt nicht zum letzten - Mal in Montenegro. Zuerst an Land per Camper und dann zu Wasser auf einer Segelyacht. Es ist ein wunderschönes Fleckchen und vor allem Naturliebhaber werden auf ihre Kosten kommen: Berge und Meer, Skifahren und Sonnenbaden - das alles und vieles mehr bietet Montenegro seinen Gästen.


Auch ein Segeltörn ist ein Abenteuer der Gegensätze: kleine, unberührte Häfen, in denen noch wenig (ausländischer) Tourismus herrscht, wunderschön erhaltene Altstädtchen, aber auch Luxushotels der Extraklasse und neue Marinas im "Dubai-Chic".


Die berühmte Bucht von Kotor in Montenegro von oben. Sie ist ein Paradies für Naturliebhaber, Wassersportler, Segler, Bergsteiger und Freunde des guten Essens.
Die Bucht von Kotor

Ich finde es großartig, so viele verschiedene Eindrücke auf nur einer Reise gewinnen zu dürfen und kann all dem etwas abgewinnen. Deshalb hier meine 4 Highlights, die ihr bei einem Segeltörn entlang der Küste von Montenegro nicht verpassen solltet.


Grundsätzlich ist der Segeltourismus dort noch deutlich weniger entwickelt, als zum Beispiel im Nachbarland Kroatien. Das merkt man an der geringen Anzahl der Segelyachten, die unterwegs sind, als auch an den Marinas (sowohl in Anzahl als auch Ausstattung mit z.B. Sanitäranlagen), den Restaurants mit Anlegeplätzen (inkl. geringer Erfahrung fürs Helfen beim Anlegen) und wenigen (gekennzeichneten) Bojenfeldern. Gleichzeitig hatte ich - trotz Hochsommer - an keinem Tag ein Problem einen passenden Anlege- oder Ankerplatz zu finden.


Meine ersten 3 Spots sind alle in der Bucht von Kotor, wobei "Bucht" eigentlich eher eine Verniedlichung ist. Die meisten touristischen Spots Montenegros finden sich entlang dieses ca. 30 km langen Fjords.

Mode an Bord - Sail with style

Falls du nur eine Woche für deinen Segeltörn Zeit haben solltest, und es dir mehr um das Erleben Montenegros geht, als um das Aufstellen neuer Geschwindigkeits- oder Krängungsrekorde, dann kannst du auch ohne Probleme die ganze Woche in diesem Meeresarm und etwas südlich seiner Einfahrt verbringen.


An der nördlichen Ecke der Einfahrt befindet sich unmittelbar die Grenze zu Kroatien. Das heißt, hier kannst du keinen kurzen Ausflug für einen Stopp machen (auch nicht nach Molunat), denn dafür müsstest du einklarieren und das ist erst wieder in Cavtat möglich.



1. Hergec Novi - das echte Montenegro


Hergec Novi ist ein kleiner Ort, der gleich an der Einfahrt der Bucht von Kotor liegt. du kannst dort hinter dem Wellenbrecher an der Mole mit Mooringleinen festmachen und liegst direkt am Eingang zur romantischen Altstadt.


Man legt dort direkt am Admiral Café & Restaurant an. Von dort kannst du dir lokale und internationale Köstlichkeiten direkt auf dein Boot liefern lassen oder natürlich auch auf der Dachterrasse des Restaurants einen Sundowner trinken oder mit wundervollem Blick frühstücken.

Im Untergeschoss ist auch ein Club / eine Bar - das kann sehr praktisch sein, weil man nur einen ganz kurzen Heimweg hat, kann aber natürlich auch anstrengen, falls man sich auf einen ruhigen Abend an Board gefreut hat.



Durch die Altstadt selbst kannst du einen wundervollen Rundweg gehen, lecker Essen, die Architektur bestaunen und die Aussicht des terrassenförmig angelegten Ortes genießen.

Alternativ oder zusätzlich - und auf jeden Fall mit weniger Stufen - kann man auch am Meer entlang flanieren und sich eines der unzähligen Restaurants zum Dinner aussuchen (wir waren in der Konoba Feral und können sie absolut empfehlen!).


Praktisch: Gleich hinter dem Hafen befindet sich außerdem eine alte Festung und ein kleiner Beachclub, an dem man baden und auch (draußen) duschen kann, denn es gibt keine Sanitäranlagen für Segler (Stand 2018).



2. Tivat / Porto Montenegro - Glamour, Glanz und Glitzer


In der Marina Porto Montenegro, die zu Tivat gehört, fühlt man sich irgendwie nicht wie in Montenegro, sondern eher wie in Dubai. Die Marina ist eine moderne Planstadt - um die Anlegestege herumgebaut. Mit schicken Hotels, toller Eiscreme, wunderbaren Restaurants und Bars mit Speisekarten und Design aus aller Herren Länder.


Hier kannst du wunderbar durch die Marina spazieren und die großen, teuren Boote sowie ihre Besitzer*innen bestaunen - denn eines wird hier auf jeden Fall klar: es gibt immer einen anderen mit einem noch größeren Boot!


Trotzdem haben wir für unsere 40ft Yacht einen super fairen Preis (inkl. Strom und Wasser) bezahlt und dafür wahnsinnig hilfreiches und sehr freundliches Personal erlebt, sowie tolle Sanitäranlagen genutzt.


Falls dir neben dem Flanieren durch die Marina-Anlage noch nach mehr Schickimicki ist, dann ist der Porto Montenegro Yacht Club (PMYC) die richtige Adresse. Tagsüber kannst du dort Beachvolleyball spielen und auf weißen, weichen Daybeds an einem schicken Pool liegen, dich verwöhnen lassen und mit einem Drink in der Hand den Blick auf das Meer genießen.


Sonnenuntergang im Restaurant De Gustibus in Tivat (PMYC)
Blick vom Restaurant auf den PMYC Beach Club

Abends bietet sich das De Gustibus Restaurant auf der Dachterrasse an,

um sich kulinarisch verwöhnen zu lassen - günstig ist es nicht, aber wirklich sehr sehr sehr lecker. Wir konnten dort nicht genug kriegen vom selbst gebackenen und noch warmen Brot :-)

Falls du danach noch weiterziehen willst, liegt unter dem Restaurant der Platinum Club für Tanzwütige, Fans leckerer Drinks oder nur zum Bestaunen der anderen Gäste.



3. Kotor - das kleine Dubrovnik


Kotor gilt als die berühmteste Stadt Montenegros und wird auch "das kleine Dubrovnik" genannt. Mit seinen kleinen verschachtelten Gassen, Kopfsteinpflaster, alten Mauern und einer imposanten Festung steht es der großen Schwester in nichts nach. Leider auch nicht bei der Anzahl der Besucher*innen.


Kotor ist eine beliebte Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe. Wann immer eines angelegt hat, sind die Straßen und die Restaurants überfüllt. Es lohnt sich also, das vorher in Erfahrung zu bringen und die Stadt vor oder nach dem Anlegen der Riesendampfer zu besuchen.



Der Hafen selbst ist weder sonderlich schön, noch gut gelegen (direkt an der Hauptstraße) oder gut ausgestattet. Kotor ist also auf jeden Fall ein Stopp für einen Tag an Land und vor allem ein Dinner in der Altstadt und weniger für einen Tag an Board zum Entspannen.


Allerdings hat man besonders nachts einen wundervollen Blick auf die beleuchtete Festung und die zugehörige Stadtmauer. Eine Wanderung auf diese Ruine lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn man bergauf ein bisschen ins Schnaufen kommt. Die Aussicht entschädigt dafür! Offiziell öffnet der Wanderweg erst ab einer bestimmten Uhrzeit, aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass man auch vorher schon aufsteigen kann.



4. Maria vom Felsen - das Postkartenmotiv

Kirche in der Bucht von Kotor in Montenegro
Kirche Maria vom Felsen

Mitten in der Bucht von Kotor, die übrigens als UNESCO Weltkultur- und Weltnaturerbe zählt, findet ihr 2 kleine Inseln mit je einer Kirche drauf. Maria vom Felsen ist eine römisch-katholische Kirche aus dem 17. Jahrhundert und steht auf einer künstlich aufgeschütteten Insel. Sie ist die deutlich bekanntere, da sie auf etlichen Postkarten und Reiseführern zu sehen ist.


Auf der (natürlich entstandenen) Nachbarinsel steht unter anderem ein aus dem 12. Jahrhundert stammendes Benediktinerkloster und ein Friedhof für den Adel aus Perast.


Da insbesondere die Kirche mit dem leuchtenden, hellblauen Dach von zahlreichen Ausflugs- und Taxibooten sowie den zugehörigen Tourist*innen bevölkert wird, lohnt es sich früh morgens daran vorbeizuschippern und die 2 Inseln möglichst leer zu bestaunen. Das Festmachen ist allerdings den Ausflugsbooten vorbehalten.


Wenn ihr Glück habt, dann könnt ihr auf dem Weg zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten in der Bucht von Kotor auch Delfine entdecken. Wir hatten beim Segeln um die Mittagszeit Mitten in der Bucht ein Stück nördlicher als Tivat Glück und sind auf eine kleine Schule von den verspielten Tieren gestoßen.


Delfine spotten auf einem Segeltörn an Montenegros Küste
Delfine in der Bucht von Kotor


5. Sveti Stefan - malerisches Fleckchen


Meine letzte Empfehlung ist Sveti Stefan. Das malerische Inselchen ist nur durch eine kleine Brücke mit dem Festland verbunden. Ihr mittelalterliches Dorf wurde im 15. Jahrhundert erbaut und beherbergt heute das Luxusresort Aman.

Zum Hotel gehören 3 Restaurants, die du auch besuchen kannst, wenn du kein Übernachtungsgast bist. Vorherige Reservierung bzw. Nachfrage per Telefon ist aber auf jeden Fall empfehlenswert.


Vom Segelboot aus, kannst du die wunderschöne Insel von allen Seiten bewundern und dann am in einer der zwei daneben gelegenen Buchten in türkisfarbenes Wasser ankern. Wir haben uns für die südliche davon entschieden, denn in der nördlichen liegt man direkt vor dem Privatstrand des Resorts, was wahrscheinlich nicht so gerne gesehen ist.


Der Boden ist recht sandig, man liegt auch relativ ungeschützt und nahe an der Badezone. Achte also auf jeden Fall auf die Windvorhersage in der Nacht, falls du länger als nur für einen Badestopp bleiben willst.



Zum Abschluss dieses Artikels möchte ich dir noch die Geschichte der Entstehung von Sveti Stefan erzählen, weil sie so besonders ist und fast wie eine erfundene Sage klingt: Im Mittelalter wollten die osmanischen Türken Kotor eroberten. Der Stamm, der auf Sveti Stefan lebte, sah die Türken mit ihren Schiffen kommen. Die Angreifer mussten allerdings noch um das Kap herum und dann die ganze Bucht von Kotor durchqueren. Die Familien von Sveti Stefan nahmen stattdessen die Abkürzung über den Berg und konnten Kotor vor der Ankunft der Türken warnen. Dadurch konnte Kotor verteidigt werden und stattdessen die Angreifer ausgeraubt werden. Zum Dank bauten sie auf der Insel eine Kirche (für den heiligen Stefan - Sveti Stefan) und 12 Häuser - für jede damalige Familie eines. Und diese stehen auch heute noch - allerdings schick renoviert.



Noch mehr Fotos vom Segeln in Montenegro kannst du in meiner zugehörigen Törn-Galerie finden. Viel Spaß!


Falls du Fragen hast oder in Montenegro segeln warst und ein Update oder eine Ergänzung zu meinen Infos hast, dann hinterlasse gerne einen Kommentar!

 

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